Lokal- und Regionalzeitungen haben in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Abonnements verloren. Die demografische Entwicklung ist eine der Ursachen - andere sind hausgemacht. Das Seminar zeigt anhand erfolgreicher Beispiele, wie attraktiver und fesselnder Lokaljournalismus geht.
07. / 08. November 2024,
06. / 07. März 2025, jeweils 9 - 17 Uhr
Kosten: 640 Euro
Ein Seminar der gemeinnützigen BJS Berliner Journalistenschule gUG.
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Die ersten Zeitungen waren rebellische lokale Medien, die eine bürgerliche Öffentlichkeit gegen die damalige kirchlich-feudale Elite etablierten. Bis vor rund 20 Jahren funktionierten die Zeitungen als Massenmedien dieser bürgerlichen Öffentlichkeit. Seither wird es schleichend immer schwieriger, das Publikum an das klassische Lokalmedium heranzuführen. Journalismus müsse "jünger und weiblicher werden", lautet ein Schlagwort. Wie das funktioniert, lehrt dieses Seminar.
Zahlende Leser unter 50 sind im Lokal- und Regionaljournalismus rar. Der Wandel gilt als schwierig – doch gibt es zahlreiche bewährte Rezepte, wie die Lokalzeitung den Graben zwischen Alt und Jung erfolgreich überbrücken kann, um eine neue Leser-Blatt-Bindung zu schaffen. Sie werden in diesem Seminar vorgestellt, diskutiert und eingeübt. Dabei liegt großes Augenmerk auf der Machbarkeit der Innovationen für kleine Teams.
Nach dem wilden Aufbruch der ersten Zeitungen vor vier Jahrhunderten und der allmählichen Professionalisierung zum ebenso gewinnträchtigen wie unentbehrlichen Verlautbarungsorgan der lokalen Events und Anliegen stellt sich der Lokaljournalismus 3.0 der Krise so informativ wie lebensnah, spannend, emotional überzeugend und wohlwollend-kritisch entgegen. Mit guten Narrativen, frischen journalistischen Formaten und der Entschlossenheit, jedes lokale Thema zur guten Geschichte zu entwickeln, gewinnt und hält er neue Leser und Leser:innen und erfreut auch die alten.
Dieses Seminar zu Theorie und Praxis des Lokaljournalismus 3.0 richtet sich an
freie und fest angestellte Lokaljournalisten.
Joachim Widmann
ist Geschäftsführer der BJS Berliner Journalisten-Schule. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in leitenden Funktionen bei den "Potsdamer Neuesten Nachrichten", der "Märkischen Oderzeitung", der "Berliner Zeitung", der "Welt" und der "Netzeitung" sowie als Chefredakteur der Nachrichtenagentur ddp und der Zeitungen der Mediengruppe Oberfranken. Buchveröffentlichungen u.a.: "Dich kriegen wir weich" (über Opfer der DDR-Staatssicherheit) und (mit Katja Havemann) "Robert Havemann oder Wie die DDR sich erledigte".
BJS, Knesebeckstraße 74, 2. Etage, 10623 Berlin